Staumauer Salanfe
Die Gewichtsstaumauer Salanfe schafft ein Stauvolumen von 40 Mio m3. Sie ist 52 m hoch, 40 m dick an ihrer Basis, und ihre Kronenlänge beträgt 608 m. Das Mauervolumen besteht aus 230’000 m3 Beton und besteht aus 42 Blöcken mit 14 m Breite.
Ihre Geschichte
Die Nachkriegsjahre sahen auch im Wallis einen bedeutsamen wirtschaftlichen Aufschwung. Im Kanton herrschten Hochkonjunktur und Vollbeschäftigung dank der verschiedenen Grossbaustellen der Elektrizitätswirtschaft (Grande Dixence, Mauvoisin, Moiry).
1947 wurde die Salanfe AG gegründet. Ihr Aktienkapital gehört je zur Hälfte der EOS und der Lonza. Nachdem die neue Gesellschaft von den Gemeinden die Konzessionen erhalten hatte, wurden die Bauarbeiten der EOS übertragen. Am 30. Dezember 1950 ging die erste Turbine regulär in Betrieb. Der gesamte Bau hatte 77 Mio CHF gekostet.
Zuleitungen
Die in den Salanfe Stausee geleiteten Wassermassen stammen aus zwei Gebirgskesseln:
- Aus dem Salanfe-Kessel, 18,4 km2, begrenzt durch Dents du Midi, Tour Sallière und Luisin, erreicht alles Wasser durch natürlichen Abfluss den Stausee.
- Aus dem Saufla-Kessel, 3,4 km2, der auf der Rückseite der Tour Sallière liegt.
- Die Wasser der östlichen Saufla werden durch einen Überleitungsstollen von 4,17 km Länge unter der Tour Sallière hindurch in den Salanfe Stausee geleitet.
- Die Wasser der westlichen Saufla werden in einem Rückhaltebecken von 5’400 m3 gestaut und durch die 1952 erbaute Pumpstation Clusanfe in denselben Überleitungsstollen geführt.
- Die Wasser des unteren Saufla-Beckens schliesslich werden in einem Rückhaltebecken von 20’000 m3 gestaut und durch die Pumpstation Giétroz, die 1965 in Betrieb ging, ebenso in den Überleitungsstollen geführt.
Zwischen 1991 und 1994 fanden umfangreiche Abdichtungsmassnahmen im Becken statt. Durch eine Tunnelbohrung wurden Zementinjektionen in die geologisch durchlässigen Zonen getätigt, was in einer Tiefe von 60 bis 150 m einen undurchlässigen Horizont von 600 m Länge schaffte.
Druckstollen
Der Salanfe Stausee ist durch einen Tunnel von 2 m Durchmesser und 621 m Länge mit dem Druckstollen verbunden. Dieser selber ist 4’686 m lang und in drei Tunnelabschnitte mit Durchmessern zwischen 1,1 und 1,3 m unterteilt:
- Oberer Abschnitt mit mässigem Gefälle von 43,75%
- Mittlerer Abschnitt mit minimalem Gefälle von 0,5%
- Unterer Abschnitt mit starkem Gefälle von 94,62%
Die Turbinenzentrale
Die Zentrale von Miéville ist unterirdisch. Mit zwei Pelton-Turbinen von je 35 MW und einem Durchfluss von 7,2 m3/s erreicht sie eine installierte Leistung von 80 MW. Sie sind mit dem Netz 65 der B-Valgrid verbunden. Die mittlere jährliche Stromproduktion der Zentrale erreicht 120 GWh.
Der Zugang des E-Werks zum Staudamm erfolgt durch einen unterirdischen Aufzug, der dem Verlauf des Druckstollens folgt.
Folgende Gemeinden sind Besitzer der Wasserrechte:
- Salanfe-Kessel : Salvan, Vernayaz, Evionnaz
- Saufla-Kessel: Champéry, Val d’Illiez, Troistorrents, Monthey, Evionnaz